Do 23.10.25
20:00
ZeLT im Keller feat. Dekadenz Jazz Hypochondrische Ängste Literatur, Jazz, Musik, Collab

Hypochondrische Ängste spielen kaputte Popmusik mit Methode – eine Mischung aus Spoken Word, Experimental-Jazz und Postpunk.

Texte und Klänge mäandern durch U-Bahnhöfe, Bubbleteashops und das versunkene „Deutschlantis“. In Front: Jorinde Minna Markert, die wahre Textgewitter entfacht – zwischen Wut, Witz und Wahnsinn. Das Trio groovt absichtlich aneinander vorbei, bringt ein Zahnradwerk in Gang, dessen Zähne nie einrasten wollen – virtuos, roh, poetisch.

2021 gegründet, als die Welt wieder kollektiv die Luft anhielt, sind Hypochondrische Ängste ein Bollwerk gegen Vereinheitlichung, ein Ort für Komplexität, Widerstand und musikalisches Risiko.

„Jorinde Minna Markert folgt man in eine Art Wendeltreppe des Turms zu Babylon.“ – Nora Gomringer

Jorinde Minna Markert: Texte, Gesang

Jan Frisch: Gitarre

Volker Heuken: Vibraphon

Foto: Steffi Narr

Sa 25.10.25
20:00
Doppelabend mit Lesungen von Max S. und Zemmler J. Urlaub vom Schlern Literatur

Der eine ein räudiger Undergroundpoet, jetzt mit Buch beim anerkannten Verlag: Max Silbernagl. Der andere eigentlich Lyriker, der nie über Südtirol schreiben wollte – und dann 116 Geschichten dazu schrieb: Jörg Zemmler. Jetzt lesen sie sich gegenseitig und allen, die mögen ihre Sachen vor. Nicht alle natürlich.

Gemeinsam, der eine früher, der andere später, im Schlernschatten von Seis aufgewachsen, eint die zwei nicht nur der Hang zum Ordnen von Buchstaben, sondern auch eine Freundschaft, die angeblich ihren Anfang bei einem Getränk namens Spuma fand. Vielleicht erzählen sie auch davon. Oder die Geschichte, wie und wo sie in der Coronazeit nicht Spuma tranken, sondern Bier. Oder vom Konzert vom Max seiner Band, wo der Zemmler Triangel mitspielte.

Beide besitzen nämlich die Fähigkeit zu zwinkern, mit den Augen vornehmlich. Ein lockerer Abend trotz Literatur wird das. Fast bis ziemlich sicher.

Foto Max: Gabriel Höllrigl

Mi 26.11.25
20:00
Robert Stadlober Wenn wir einmal nicht grausam sind, dann glauben wir gleich, wir seien gut Literatur, Pop+, Musik

Der Musiker und Schauspieler Robert Stadlober veröffentlichte ein Album mit Neuvertonungen von Kurt Tucholsky-Gedichten. Herausgekommen sind 12 Indie Folk/Pop-Songs, die so aktuell klingen, als wären sie für unsere Zeit geschrieben – kein Wunder bei Tucholskys messerscharfer, antifaschistischer Feder.

„Dank zurückhaltender Instrumentierung und hauptsächlich von der Akustikgitarre getriebenen, luftigen Arrangements, entstehen sanfte, textlastige Indiepop-Songs, ohne jedoch jemals nach prätentiöser Gedichtdeklamation zu klingen“, beschreibt plattentests.de.

Stadlober, bekannt aus Filmen wie „Sonnenallee“ und „Crazy“, aktuell in der ARD-Serie „Kafka“, ist längst mehr als Schauspieler. Er ist Musiker, Literaturfan und war Sänger der Indie-Band Gary. Nach seiner intensiven Rolle als Joseph Goebbels im Film „Führer und Verführer“ wuchs in ihm das Bedürfnis, dieser düsteren Figur etwas entgegenzusetzen – eine Stimme, die früh und hellsichtig vor Faschismus warnte. So bringt er nun mit seiner Musik Tucholskys Texte neu zum Klingen: bissig, klug und erschreckend aktuell.

Vorspiel: Lena Simonetti

 

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